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Biomutant
« von: 31.12.21 um 08:53 » |
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War ja vor Release auch 'n ziemlich gehyptes Spiel. Interessantes Prinzip mit den Mutationen, einer Welt ohne Menschen usw. Trotz durchwachsener Bewertungen hab ich es mir mal geholt und spiele es jetzt seit etwa 26 Stunden. Es macht Spaß, keine Frage. Aber man muss es auch mögen, denn wenn es eins ist, dann: Repetitiv. Gut, dass es keine vollwertige Sprachausgabe hat, lässt sich angesichts des kleinen Entwicklerstudios verschmerzen. Die Sache mit dem Erzähler... naja. Man sollte ihn unbedingt auf englisch stellen, da der deutsche Synchronsprecher mit der Begeisterung eines Faultiers gearbeitet hat und auch so klingt. Der englische hat sich richtig reingehängt und klingt wirklich wie ein Erzähler, dem man auch als Kind gerne zugehört hätte. Trotzdem nervt der Erzähler oft, weil er auch random alles kommentiert, was man so tut. Und einem tolle Weisheiten vermittelt wie "Wenn es dunkel ist, sieht man weniger". You don't say. Die Brabbelsprache der NPCs erinnert an Star Fox auf dem SNES bzw. N64. Und selbst die wiederholt sich extrem - so brabbeln die NPCs innerhalb eines "Gesprächs" teilweise 3 x den selben Satz. Hätte man auch gleich weglassen können. Die ersten Stunden ist natürlich alles neu, aber wenn man dann wie ich mal über 20 Stunden ist, fällt schon extrem auf, dass sich alles wieder und wieder wiederholt. Sie haben sich nichtmal die Mühe gemacht, sich für fortlaufende Quests verschiedene Dialoge auszudenken. Man muss z. B. Gefangene befreien, und bei jedem einzelnen kommt exakt der selbe Dialog und die selbe Cutscene - und das glaube ich 20 Mal insgesamt. Die Gebäude und Dörfer sind alle Copy & Paste, so sehen innerhalb jedes Gebietes alle gegnerischen Außenposten innen exakt gleich aus. Auch in der Open World sieht man immer wieder die selben Konstellationen aus z. B. Fahrzeugen der alten Welt - und weiß immer schon vorher, wo Kram rumliegt, da der auch immer an der selben Stelle ist. Selbst die Eroberung der Außenposten ist immer gleich. Pro Gebiet gibt es drei. In einem muss man kämpfen, einen kann man durch Sabotage ausschalten, den dritten kann man kampflos erobern, indem man den Anführer bequatscht. Und wo wir bei Kram sind... es gibt viel Kram. Viel zu viel Kram. Man wird förmlich zugeschissen mit Kram und weiß überhaupt nicht, was man damit überhaupt anfangen soll. Zum Glück ist das Inventar unbegrenzt. Aber das Problem haben ja leider viele Open World Spiele. Irgendwann hat man ein gutes Rüstungs-Set und gute Waffen, und alles was man danach findet, braucht man eigentlich nie. Das Kampfsystem ist auch minimalistisch. Im Grunde reicht es, eine gute Fernkampfwaffe zu haben und einfach ballernd um die Regner im Kreis zu rennen - die meisten können so überhaupt nichts machen, weil sie gar nicht an einen rankommen. Nahkampf ist mühsam, weil alles viel länger dauert und man viel mehr einstecken muss. Also ballert man sich durch's Spiel, obwohl man am Anfang eigentlich auf Nahkämpfer geskillt hat. Was positiv ist, ist die schöne Spielwelt und die... fluffigen Charaktere. Ja, man muss das schon mögen. Selbst die fiesesten Bosse sehen im Grunde einfach nur aus wie große knuffige Kuscheltiere. Unter'm Strich merkt man dem Spiel an allen Ecken und Enden an, dass es von einem kleinen Studio entwickelt wurde. Die ursprüngliche Idee mit den Mutationen wurde am Ende auch nur angekratzt, denn im Grunde ist es nichts Anderes als das, was in anderen RPGs halt Magie ist. Sich selbst irgendwie wirklich mutieren kann man überhaupt nicht. So verkommt der Titel des Spiels ein bisschen zur Farce. Das Spiel ist meiner Meinung nach nur was für Leute, denen sich ständig wiederholendes Sandboxen nicht auf den Zeiger geht. Es hat ein bisschen was von Grinding, weil man halt immer das Selbe macht. Dafür wird man von einer schönen Open World entschädigt, und der Schwierigkeitsgrad ist selbst auf normal angenehm niedrig. Für 'nen Preis von um die 30 Euro kann man's auf jeden Fall mal mitnehmen. Hier noch ein paar Eindrücke von einem der Entwickler:
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Valtiel
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Re: Biomutant
« Antwort #2 von: 02.01.22 um 12:39 » |
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Ich bin fast durch, hab jetzt über 50 Spielstunden, und mir hat's sehr gut gefallen. Man sollte halt nicht immer auf irgendwelche Tests hören, sondern sich lieber selber ein Urteil bilden. Darum hab ich es auch gekauft. Wird sicher nicht jedem gefallen, aber ich finde, dass die Open World sehr stimmig ist. Hatte in der ganzen Zeit einen einzigen Absturz, ansonsten läuft es fehlerfrei. Man sollte es allerdings nicht auf 'ner PS4 spielen, da die Performance da schlecht ist. Schwach für ein PS4-Game, aber ist leider so. Es ist ein perfektes Hirn-Abschalt-Entspannung-Spiel. Es ist nicht fordernd, dafür kann man die Welt einfach auf sich wirken lassen. Die Story ist Crap, aber von der hab ich auch nicht viel erwartet. Ist irgendwie der erhobene Klima-Zeigefinger.
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