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Re: The Sinking City
« Antwort #6 von: 15.11.19 um 23:07 » |
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Ja, das ist schon echt seltsam. Schlecht ist vielleicht auch gar nicht das richtige Wort. Und trotzdem, ich könnte zig Sachen nennen, die echt mau sind, aber wenn man mich fragen würde, wie ich's finde: endgeil. Mit den Kämpfen habe ich mich mittlerweile anfreunden können. Klar, es ist in der Umsetzung eher zweitklassig, aber funktioniert ganz ordentlich. Und obwohl Grusel auch ohne geht, hier passt es gut rein, um Spannung zu erzeugen, weil eben tatsächliche Gefahren lauern. Ist vom Schwierigkeitsgrad her und mit den Ressourcen auch recht gut abgestimmt. Also ich bleibe oft stehen und lausche, ob irgendwo was rumkraucht, und bin auch schon in Panik geflüchtet.
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Re: The Sinking City
« Antwort #10 von: 17.11.19 um 23:50 » |
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Und durch. Puh, was ein Kraftakt. Meine Meinung: Negativ: 1) Scheiße, diese Unterwasserabschnitte! Hatte ich mich total gefreut, weil man das echt unheimlich hätte machen können, aber, wow, wenn es eines gibt, was an dem Spiel wirklich mies ist, dann das. Nerviger Scheiß und zum Glück, ZUM GLÜCK, jeweils recht kurz, aber, so schade, komplett vergeudetes Potenzial. Ich meine, die dämliche Leuchtrakete funktioniert noch nicht mal?! Mehrfach versucht, die Kackfische reagieren kein Stück darauf. Bah! Hier hätte einer die Eier haben müssen zu sagen, nee, das fliegt raus. 2) Das Ende/die Enden. Da machen sie sich schon die Mühe und versehen das Spiel haufenweise mit Entscheidungen und unterschiedlichen Lösungsansätzen und dann spielt am Ende nichts davon eine Rolle, sondern man wählt plump zwischen A, B oder C. Haben die bei Mass Effect 3 nicht aufgepasst? Und so berauschend waren die eh alle drei nicht, hätte man sich sparen können und dann lieber ein richtiges anbieten sollen. 3) Detektivarbeit. So schön es war, dass es davon viel (!) gab ... sie war nur leider viel (!) zu einfach. Vor Ort halt alle Hotspots anklicken, evtl. noch ein fast schon beleidigend ultrasimples „Ereignisse in richtige Reihenfolge bringen“ Minigame lösen und schwupps hat das Spiel den Fall für einen gelöst. Und bitte, bitte, bitte, liebe Entwickler, auch wenn ihr meint, das ist vielleicht ganz toll Pro7-Mystery: Gebt! Euren! Detektiven! Keine! Übernatürlichen! Hellseherischen! Visionen! Das machen so verdammt viele Detektiv-Spiele und ich will es jetzt wirklich nie wieder in einem sehen. Dass sich der Spieler per Knopfdruck in Rückblenden anschaut, was passiert ist, um den Fall zu lösen, heißt nichts weiter, als dass Ihr keine gescheiten Kriminalfälle mit guten Tatorten und analysierbaren Beweisen und Hinweisen schreiben könnt, aus denen das Publikum dann Schlüsse zieht, sondern die Lösung auf dem Silbertablett servieren müsst. Und wenn man das nicht kann ... na dann macht man kein Detektivspiel. So einfach ist das. Und so seltsam das ist, frogware haben das in den Sherlock Holmes Spielen schon fantastisch hinbekommen, warum nicht auch hier? Sogar so ein Deduktionssystem haben sie ja wieder eingebaut, aber man nutzt es gar nicht, um Fälle zu lösen, sondern nur, um ... Entscheidungen zu treffen? Dafür brauche ich keinen eigenen Bildschirm, sondern ich mache einfach, wofür ich mich entschieden habe. 4) Bisschen viel Copy&Paste. Man hat sich schon Mühe gemacht, immer bisschen was zu verändern, Möbel anders verteilt, andere Türen offen oder zu usw., aber es gibt so ca. drei verschiedene begehbare Gebäude, die sind gefühlt tausendfach über die Map verteilt und die latscht man dann ab. Dem ansonsten gelungenen Gameplay ist es zu verdanken, dass mir das nicht langweilig wurde, aber hier hätte man lieber weniger, dafür größere und abwechslungsreichere Locations basteln sollen. Positiv: 1) Schwierigkeitsgrad und Mischverhältnis der einzelnen Gameplay-Aspekte. Kampf und Ermittlungen sind ausgewogen und auch mit den Ressourcen war es ziemlich gut so abgestimmt, dass ich mich über jede Kugel, die ich basteln konnte, gefreut habe, aber trotzdem wurde es nicht frustig. Mit etwas Umsicht hat man immer genug, aber nie genug, dass man unumsichtig wird. 2) Sound. Sehr schön schaurig. Oft mitten im Laufen stehen geblieben, weil ich dachte, ich hätte etwas komisches gehört, Hintergrundgedöns war stimmig, Monstergeräusche teilweise echt fies. Hat enorm zur Atmo beigetragen. 3) Detektivarbeit. Im Gegensatz zur Ermittlung an den Tatorten, s.o., fand ich den Teil des Schnüffelns, bei dem man Adressen usw. herausfinden muss, in dem man in den verschiedenen Archiven in der Stadt und dann auf der Karte sucht, sehr spaßig, vor allem, weil man da nicht ganz so an die Hand genommen wird, dass, wo und wonach man jetzt suchen sollte. Es wäre zwar schön gewesen, wenn man sich die Hinweise dafür selber aus den gesammelten Beweisen hätte erarbeiten müssen, anstatt dass man immer einen Hinweis ins Journal geschrieben bekommt, der einem alle drei nötigen Stichwörter nahelegt, aber so vom Prinzip her war es schon toll. 4) Story und Storyverlauf. Klar, Lovecraft-bedingt war man hier ja etwas eingeschränkt, aber bis auf den Schluss eben hob sich die Geschichte erfrischend von dem üblichen Cthulhu-Brei ab, auch wenn viele altbekannte Elemente verwurstet wurden. Schön, dass es so umfangreich war und auch in die vielen Nebenmissionen viel Mühe gesteckt wurde. Dass für viele Quests verschiedene Lösungen und Entscheidungen angeboten wurden, hat mich überrascht und es fühlte sich immer natürlich an, nicht aufgesetzt oder unwichtig. (Eben bis aufs End-Ende.) Neutral: 1) DLC ... hätte nicht sein müssen. Bin da auch zwiegespalten, gerade weil die DLC-Mission echt gut und erstaunlich umfangreich ist. Die hätte ins Hauptspiel gehört. (Vor allem hat sie den besten Boss im Spiel, meine Fresse, hat mich das Vieh durchs Gelände gescheucht. ) Andererseits lohnt sich der DLC so wenigstens, aber trotzdem ... es muss doch nicht jeder Mist mitgemacht werden. Also der DLC ist klasse, hätte nur kein DLC sein dürfen. So Kack wie Ressourcenpaket oder ein Skillpunkt zusätzlich könnt Ihr gleich behalten, pfffffffft! 2) Grusel. Hat schon funktioniert, aber da wäre mehr drin gewesen. Gerade per Monsterverhalten, - spawning und -verteilung, das geht besser und war auch zu wiederholungsanfällig. Fast jedes Haus läuft nach dem selben Schema ab. 3) Spielwelt. Einiges war toll, speziell die Gestaltung, aber ich hätte doch einiges auch deutlich anders gemacht, was jetzt aber zu weit führen würde. 4) Erkundung. Lohnt sich eigentlich nicht, da jedes Gebäude und sonstige Locations im Rahmen einer Mission betreten werden. Auf eigene Faust loszuziehen ist Zeit- und Materialverschwendung, denn im Ernstfall muss man die Monster dort doppelt besiegen und manche Sachen werden gar nicht geladen, wenn man die entsprechende Quest noch nicht hat. Fand's jetzt nicht schlimm, da man genug zu tun bekommt, aber ich hätte das offener gestaltet. Insgesamt ... allen Macken zum Trotz, AA-Produktion hin oder her, das hat mir richtig Spaß gemacht, war durchgehend spannend und interessant. Auf jeden Fall eines der besseren Lovecraft-Games, von mir fette Empfehlung!
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Furorwolf
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Re: The Sinking City
« Antwort #11 von: 11.06.22 um 14:42 » |
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@Whole: Danke für deine sehr nachvollziehbaren Zusammenfassungen. Habe generell wieder Lust auf ein bisschen Lovecraft-Grusel. Welches Spiel würdest Du empfehlen?
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Re: The Sinking City
« Antwort #12 von: 12.06.22 um 00:48 » |
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Naja, The Sinking City z.B. ... Weiß ja nicht, was Du schon kennst, aber am besten finde ich tatsächlich The Last Door, auch wenn das nur "inspiriert" von Lovecraft ist, aber bei Spielen mMn unerreicht, was die Atmo angeht. (Song of Horror ist letztlich auch Lovecraft ohne Lizenz, aber das Game habe ich wohl genug gepriesen hier. ) Shadow of the Comet und Prisoner of Ice waren auch ziemlich gut, gibt's auf gog und Steam, hatte ich tatsächlich erst diese Woche nach gesucht, weil ich die mal wieder spielen wollte, sind aber schon älter, genau wie Dark Corners of the Earth. Bei neuerem evtl Conarium und halt Call of Cthulhu, aber letzteres war jetzt nicht sooo gruselig. Unerwartet könnte man noch "Sherlock Holmes und die Spur der Erwachten" nennen, ein waschechtes Crossover. Ich würde entfernt auch "Scratches" mit unter "lovecraftsch" einordnen, auch wenn naja, Spoiler halt, aber so von der Stimmung und Art des Horrors auf jeden Fall.
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