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   Autor  Thema: Gewalt und Empathie  (Gelesen 274 mal)
WHOLE
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Gewalt und Empathie  
« von: 03.06.21 um 12:48 »
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Ich beziehe mich hier auf Teil 2, aber Teil 1 kann natürlich auch diskutiert werden.
 
Zwei Aspekte wurden häufig angesprochen:
 
1) herbe Gewaltdarstellung
 
2) Vermenschlichung :ugly: der Gegner
 
Das Töten und Verletzen sowohl durch den Spieler als auch andere wird sehr explizit und detailreich dargestellt. Zudem sind Bemühungen erkennbar, Mitleid zu erregen. (Hunde, Gegner haben Namen, die entsetzt ausgerufen werden, Sichtwechsel in der Story, u.ä.)
 
Komischerweise hat mir die Gewaltdarstellung in diesem Spiel nicht viel ausgemacht. Ich weiß nicht, woran es liegt, denn ich verziehe das Gesicht sonst oft schon bei wesentlich zahmeren Szenen. Ich fand es weder schockierend noch sonderlich abschreckend oder so. Jetzt rein visuell. Wie ging es Euch damit?
 
Zweiter Punkt, Empathie ... hat irgendwie auch nicht so recht gezogen. Zum einen, weil die Inszenierung davon auszugehen scheint, dass ich bisher Videospielgegner als reines Kanonenfutter für meine Unterhaltung angesehen hatte. "Schau mal, das sind auch Menschen!", ruft mir das Spiel zu. Ach echt jetzt?
 
(Kurzer Einschub: wenn ich innerhalb von zwei Minuten fünf NPCs mit identischem Gesicht und Frisur erdrossle oder ich einen NPC erschieße und ein anderer ruft sofort mit identischer Stimme nach ihm, ist das auch nicht gerade hilfreich dabei, mir das Gefühl zu geben, ich hätte es hier mit Personen zu tun.)
 
Mir ist schon klar, dass das Menschen darstellen soll, mit eigenen Ambitionen und Hintergründen, aber für mich wird es schwierig, mich deswegen schlecht zu fühlen o.ä., wenn das Spiel mir erstens gar keine Wahl lässt, weil Töten die einzige Möglichkeit ist*, die Gegner zweitens als mehr oder weniger böse oder zumindest feindselig dargestellt werden und ich drittens grundsätzlich in Notwehr handle.
 
Sowohl in Ellies als auch Abbys Schuhen greifen die Gegner mich und andere ohne auch nur zu fragen oder zweimal hinzugucken an, egal welcher Fraktion.
 
Die eigene Motivation, weshalb man überhaupt unterwegs ist, ist natürlich oft fragwürdig, klar, aber vielleicht hätte man die Gegner einfach auch bisschen weniger blutrünstig darstellen können? Vielleicht sie zögern, sie weglaufen oder mich auch mal laufen lassen lassen? Das hätte sie wesentlich menschlicher wirken lassen als haufenweise kampflustige Mörderklone, die ab und zu ihren Hund streicheln oder sich gescriptete Anekdoten über ihren Alltag erzählen, bevor sie versuchen, mich grundlos niederzuballern.
 
Nicht einer der NPC-Gegner zeigt auch nur ansatzweise Skrupel oder andere Motivationen, als mich zu töten. Das wirkt entmenschlichend und lässt sie letztlich doch nur Videospielgegner sein, selbst wenn sie angeblich Chris oder Tante Gisela heißen.
 
Wie habt Ihr die Bemühungen des Spiels, die Gegner als Menschen begreifbar zu machen, empfunden?
 
 
* Ja, man kann, wenn man sehr vorsichtig ist, oft auch mit wenigen oder sogar gar keinen Tötungen durch ein Gebiet schleichen, aber die Frage ist doch, mache ich das und wenn ja, dann wirklich weil mir die Gegner leid tun? Mir ging es hier jedenfalls nicht so, während ich in anderen Spielen, die das ermöglichen, Gegner wo irgend möglichverschone oder nur betäube. Und das finde ich seltsam, wo doch dieses Empathie-Empfinden offenbar angesprochen werden sollte.

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Re: Gewalt und Empathie  
« Antwort #1 von: 03.06.21 um 12:57 »
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Die Gewalt KANN im Spiel sehr explizit sein. Schon mal mit 'nem Sprengpfeil in 'ne Gegnergruppe geschossen und sich danach angeschaut, was übrig bleibt? Geht auch mit allen anderen Sprengwaffen. Die haben sich echt Mühe gegeben, damit man Gegner in sämtliche Einzelteile zerlegen kann. Das fand ich zwar auch nicht erschreckend, aber doch sehr faszinierend. Ansonsten hat ja auch Teil 1 schon nicht mit Gewaltdarstellung gegeizt, man ging an Teil 2 also eh mit entsprechender Erwartungshaltung ran.
 
Beim Rest kann ich dir nur zustimmen. Der Versuch, die Gegner als Individuen mit eigenem Hintergrund darzustellen, scheitert kläglich. Mag schon sein, dass die ihre Hunde lieben, aber dann sollen sie die Viecher auch nicht auf mich hetzen. Alle Gegner sind einfach nur darauf getrimmt, eben Gegner zu sein. Sie sehen dich, sie töten dich. Oder du sie. Dazwischen gibt es eigentlich nichts, außer sie halt zu umgehen - klappt aber auch nicht immer. Würden sie mal was Anderes machen wie versuchen, sich zu ergeben oder die Dinge, die du geschrieben hast, wäre es viel menschlicher gewesen. So sind sie einfach nur das übliche Kanonenfutter, nur diesmal können wir unsere Opfer mit Namen benennen :ugly: .

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Re: Gewalt und Empathie  
« Antwort #2 von: 03.06.21 um 18:05 »
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Ich meinte nicht, dass die Gewaltdarstellung nicht intensiv oder wie man das nennen will ist, denn das ist sie ja in der Tat, sondern dass es mich trotz dieser Darstellung nicht so berührt hat, wie ich es erwarten würde.
 
Bzgl. der Gegner, einige gibt es ja, die als Charaktere etwas mehr sind als Kanonenfutter halt, aber die werden wenn, dann nur in Cutscenes umgebracht, sie sind also nur der Story nach Gegner, nicht im Gameplay. Also zum Beispiel das PS-Vita-Mädchen ... naja ich weiß nicht mal mehr den Namen, von daher ... :ugly:
 
Beim Videospiel kommt natürlich noch der Jugendschutz/(Selbst-)Zensur dazu: Nimm an, man hätte tatsächlich Gegner, die sich ergeben oder umgekehrt Dich verschonen wollen. Das würde niemals durchgewunken werden, dass man die dann töten kann. Von daher ist das vielleicht schon mal ein Problem, Gegner als mehr als nur Dich bedrohende Aggressoren darzustellen, denn dann wird es ganz schnell heikel, wie das"pädagogisch" zu werten ist, dass der Spieler menschenähnliche Figuren abmurkst, womöglich noch um Gnade winselnd oder so.
 
Da ist vielleicht auch eine Grenze in unserer Gesellschaft, welche Art Erzählung in unserer Gesellschaft interaktiv akzeptabel ist und was nur passiv angenommen wird.

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Re: Gewalt und Empathie  
« Antwort #3 von: 03.06.21 um 19:22 »
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Es gab schon öfter Spiele, in denen man Unschuldige töten kann - z. B. Fable - auch wenn das erstmal natürlich nicht mit TLOU vergleichbar ist. Trotzdem hat sich genau das am tiefsten in mein Hirn eingebrannt von den Abermillionen (gefühlt) Gegnern, die ich in Spielen schon um die Ecke gebracht hab. Man merkt da schon deutlich den Unterschied, denn wenn man erstmal ein ganzes Dorf ausgerottet und niedergebrannt hat, und das dann auch für den Rest des Spieldurchgangs so bleibt, und alle noch verbliebenen Leute schreiend und panisch vor dir wegrennen, das fühlt sich einfach extrem falsch an - außer man ist 'n Sadist oder so. Wenn man das also in den richtigen Kontext packt, und das Töten Unschuldiger nicht ohne Konsequenzen lässt bzw. gar verherrlicht, sollte das schon möglich sein. Traut sich halt nur keiner, denn man könnte ja indiziert werden, was die Gewinne schmälert.

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Re: Gewalt und Empathie  
« Antwort #4 von: 03.06.21 um 21:35 »
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Naja, nur ist Fable schon recht cartoonisiert und so ... In GTA kannst, klar, auch Passanten überfahren oder so, aber in der Inszenierung des Tötens, wie es ein TLOU2, ist es, denke ich, zumindest eine Sache, über die man sich von Seiten der Macher her auch Gedanken macht, was man überhaupt zu zeigen dürfen meint.
 
Bzw. auch, was man selber zeigen will und was man denkt, was das Publikum noch mitmacht.

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